E-Mails auf Englisch schreiben: die Anrede

von Tobias Nikolajewski

LCD

Bildnachweis: michaux, LCD. Some rights reserved. Quelle: www.piqs.de

Ein Großteil der geschäftlichen Korrespondenz wird per E-Mail abgewickelt. Bei Unternehmen mit internationalen Geschäftsbeziehungen ist der Anteil an E-Mails, die auf Englisch verfasst werden, auch bei deutschen Unternehmen groß. Viele Nicht-Muttersprachler sind sich aber schon bei der Anrede in der E-Mail unsicher. Schreibt man „Dear …“ wie man es in der Schule gelernt hat oder ist das vielleicht zu persönlich? Und wie geht es dann weiter? Und was macht man, wenn man den angeschriebenen nicht mit Namen kennt?

In unserem Sprachen-Blog möchten wir Ihnen ein paar Grundregeln für das Verfassen von geschäftlichen E-Mails auf Englisch mitgeben, und hoffen, die eine oder andere Unsicherheit zu beseitigen.

Die Anrede

Wer den Angesprochenen mit Namen kennt, ist mit der Anrede „Dear Mr Smith“ bzw. „Dear Mrs Smith“ auf der sicheren Seite. Weiß man bei einer Frau nicht, ob sie verheiratet ist, schreibt man „Dear Ms Smith“ und lässt den Familienstand somit offen. „Dear Miss Smith“ für unverheiratete Frauen ist heute eher nicht mehr üblich und man verwendet lieber „Ms“.

Achtung: Im Britischen Englisch (BE) folgt nach der Anrede „Mr/Mrs/Ms“ kein Punkt. Im amerikanischen Englisch (AE) aber schon: „Mr./Mrs./Ms.“.

Wer eher auf informeller bzw. kollegialer Ebene miteinander umgeht, für den ist „Dear“ und der Vorname völlig akzeptabel. Grundsätzlich gilt, dass man sich im angelsächsischen Sprachraum tendenziell eher mit Vornamen anredet als im Deutschen.

Wenn man sein Gegenüber nicht kennt und im Deutschen „Sehr geehrte Damen und Herren“ schreiben würde, hat man im Englischen verschiedene Möglichkeiten:

  • Dear Sir or Madam (eher BE)
  • Ladies and Gentlemen (eher AE)
  • To whom it may concern (eher AE)

Die Meinungen darüber, ob nach der Anrede ein Komma steht oder nicht, gehen auseinander. Zwar ist beides möglich, doch nach der Anrede ein Komma zu setzen, ist am verbreitetsten. In formelleren Schreiben ist aber auch eine Anrede ohne Komma möglich. Im amerikanischen Englisch kann auch ein Doppelpunkt folgen. Auf jeden Fall aber schreibt man danach (im Gegensatz zum Deutschen) groß weiter:

BE/AE BE/AE AE
Dear John,
Thank you for your message.
Dear Mr Smith(,)
Thank you for your message.
Dear John:
Thank you for your message.

Natürlich gibt es noch viele (vor allem informelle) Anreden, die in E-Mails akzeptabel sind. Beispielsweise ist auch nur die Nennung des Vornamens als Anrede möglich („John, Thank you for your message.“). Was sich für deutsche Ohren sehr unhöflich anhört, ist im Englischen durchaus akzeptabel und zumindest bei informellen E-Mails nicht unüblich.

Einen interessanten Artikel zum Thema finden Sie hier:

Bob Green: „Is Dear dead?“
http://edition.cnn.com/2012/07/29/opinion/greene-dear-dead/

 

Das Übersetzungsbüro CrossLingua übersetzt vom und ins Englische. Wir korrigieren auch Ihre Geschäftskorrespondenz. Fordern Sie jetzt ein unverbindliches Angebot für Ihre Übersetzung an. Nutzen Sie hierfür unseren Angebotsassistenten oder schreiben Sie eine E-Mail an info@crosslingua.de.

 

Zurück