Englische Fremdwörter in deutschen Texten
von Tobias Nikolajewski

Englischen Fremdwörtern begegnet man im Deutschen häufig: Egal, ob man über den Hotspot ins Internet geht, in der Public-Relations-Abteilung arbeitet oder jemanden fürs Desktop-Publishing sucht. Doch da fangen die Probleme schon an, denn was schreibt man getrennt, was zusammen und was mit Bindestrich? Und wie sieht es eigentlich mit dem Genus aus?
Getrennt oder zusammen?
Nach dem Duden gelten bei der Schreibung von englischen die gleichen Regeln wie bei deutschen Zusammensetzungen. Demnach schreibt man Verbindungen aus zwei Substantiven zusammen (Economyclass) oder mit Bindestrich (Economy-Class). Die englische Getrenntschreibung (also Economy Class) ist also (in deutschen Texten) eigentlich nicht erlaubt, obwohl häufig anzutreffen.
Das gleiche gilt für Zusammensetzungen aus einem Verb und Partikeln. Auch hier ist beides möglich: „Knowhow“ und „Know-how“
Anders sieht es bei Zusammensetzungen aus Adjektiven und Substantiven aus: Hier gilt, in Anlehnung an die Herkunftssprache, die Getrenntschreibung, z. B. bei „High Fidelity“. Liegt jedoch die Betonung auf dem ersten Teil des Wortes kann auch zusammengeschrieben werden, z. B. so ist z. B. sowohl „Blackbox“ als auch „Black Box“ richtig.
Werden Wortgruppen miteinander verbunden, muss grundsätzlich mit Bindestrich geschrieben (durchgekoppelt) werden: Public-Relations-Abteilung.
„Der Laptop“ oder „das Laptop“? Welches Geschlecht ist das richtige?
Als Faustregel gilt: Das Fremdwort erhält den Genus eines bedeutungsähnlichen deutschen Wortes. So heißt es z. B. „die Story“, weil man dabei an „die Geschichte“ denkt. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel, denn beim „Laptop“ gilt neben „der Laptop“ gemäß Duden auch „das Laptop“ als richtig, obwohl die meisten Menschen hierbei vermutlich an „der Computer/Rechner“ denken.
Substantive auf „-er“ werden, wegen der Ähnlichkeit zur deutschen Endung, meist als männlich aufgefasst: der Browser, der Beamer.
Bei manchen Fremdwörtern lässt sich das Geschlecht aber auch gar nicht eindeutig festlegen. So kann es gemäß Duden beispielsweise „der Release“, „das Release“ und (eher ungebräuchlich) „die Release“ heißen. Hier muss man sich im Zweifel auf sein Sprachgefühl verlassen.
Weitere Informationen:
Duden
www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/schreibung-von-fremdwoertern-aus-dem-englischen
Neue Rechtschreibung
www.neue-rechtschreibung.net/2010/03/22/artikel-bei-laptop-notebook-release-co/
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